
Über die Verführung v. Engeln
mit Liedern und Texten von Bertolt Brecht
Premiere: 19. Juni 2019, 19:30
Es spielen: | JOHANNA PALIEGE |
MICK MEHNERT | |
SASKIA VON WINTERFELD | |
UWE NEUMANN | |
THOMAS HOPPE | |
Regie: | JENS SCHMIDL |
Dramaturgie: | CAROLA SÖLLNER |
Bühnenbild: | THOMAS LORENZ-HERTING |
Musikalische Leitung: | THOMAS HOPPE |
Mitarbeit Kostüm: | KATHARINA PIRIWE |
Gesangscoach: | BOBO CHRISTIANE HEBOLD |
Regieassistenz und dramaturgische Mitarbeit: | JOSEPHINE TIETZE |
Mit roher, doch eindringlicher poetischer Kraft verhandelt Brechts Liebeslyrik Themen wie Ebenbürtigkeit, Abstand, Eifersucht und schuldfreie Sexualität. Damit berührt sie Fragen, die uns heute, knapp ein Jahrhundert später, immer noch beschäftigen: Ist die Liebe von Dauer oder wechselt sie je nach Lebensabschnitt? Was bedeutet freie Liebe? Und wie geht es, zu lieben, ohne den anderen zu verletzen, aber auch sich selber nicht zu verraten?
Zeit seines Lebens bemühte Brecht sich, seine polygame Lebensweise soweit wie möglich geheim zu halten. Seine Beziehungen zu Frauen waren oft dauerhaft, viele sogar lebenslänglich. Brecht glaubte an die produktive, schöpferische Kraft der Liebe. Das schloss die Ehe nicht aus – immerhin war er zweimal verheiratet – aber Affären dennoch mit ein.
War Bertolt Brecht also ein Verbündeter der Frauen oder einfach nur ein rücksichtsloser Macho? Nutzte er die Frauen für seine Zwecke aus oder forderte er ihre Emanzipation regelrecht ein, wenn er sie „Engel“ nennt und auffordert: „Ermahn ihn, dass er gut den Hintern schwenkt / Heiß ihn dir ruhig an die Hoden fassen“?
Ja, sind Brechts Liebes- und Arbeitsbeziehungen, wie er sie u.a. mit Elisabeth Hauptmann oder Ruth Berlau lebte, ohne den traditionellen monogamen Lebensanspruch gar ein utopisches Projekt? Brecht – ein Anarchist der Liebe?
Helene Weigel vertraute ihrer Tochter einmal an: „Dein Vater war ein treuer Mensch. Leider zu vielen.“
Pressestimmen
"Ein Theatersommerabend über Brecht und die Liebe – das könnte matchen."
Ulrich Seidler, Berliner Zeitung am 21.6.2019
"Wer den langen Abend (…) gern romantisch und im Freien verbringen möchte, sollte sich auf den Weg auf die Mierendorff-Insel machen. Die Truppe „Globe Berlin“ gibt in Erwartung des hölzernen Shakespeare-Theaters, das im Herbst dort aufgebaut werden soll, schon einmal gespielte Wortkunst auf einer Freilichtbühne im Österreichpark."
Berliner Morgenpost am 15.6.2019