
Romeo & Julia
Premiere: 1. Juni 2019, 19:30
von William Shakespeare
Es spielen: | |
Emma, Gregor, Chor | ASTRID KÖHLER |
Mercutio, Apotheker, Chor | BENJAMIN KRÜGER |
Benvolio, Paris, Chor | JANNES GROSENICK |
Lorenzo, Lord Montague, Chor | LORENZ LIEBOLD |
Romeo, Abraham, Chor | MAXIMILIAN WREDE |
Julia, Samson, Chor | NADJA SCHIMONSKY |
Tybalt, Piero, Chor | PHILIPP MYK |
Lady Capulet, Chor | WIEBKE ACTON |
Regie, Übersetzung & Spielfassung: | CHRISTIAN LEONARD |
Dramaturgie, Regieassistenz, Chöre: | JOSEPHINE TIETZE |
Musik: | BERND MEDEK |
Kostüme & Masken: | PETRA WILKE |
Bühne: | THOMAS LORENZ-HERTING |
Kampfszenen: | LUKAS BENJAMIN ENGEL |
Choreografie: | GABRIELA DUMITRESCU |
Maske: | KATHARINA BUCCARELLO | JOSEPHINE MÜLLER |
Mitarbeit Bühnenbild & Maskenbau: | KATHARINA PIRIWE |
Wie wollen wir leben und wen dürfen wir lieben? Im Bekannten verharren? Die hassen, die unsere Eltern hassten, die heiraten, die die Freunde unserer Eltern sind? Oder alles neu? Freie Liebe, selbstbestimmtes Leben, unabhängiges Modell? In Shakespeares wohl meistgespielter Tragödie reißt die Liebe eines jungen Paares alte Wunden auf, die nie geheilt waren, bloß überdeckt – und bringt so zum Vorschein, was möglich wäre, nämlich die Annäherung der verfeindeten Familien. Aber Frieden ohne Opfer scheint unmöglich zu sein. So prallen in diesem Stück Utopie und Illusion grausam aufeinander. Der Kampf der jungen Generation dafür, dass dies nicht so sein muss, dass Utopien sich auch ohne Verluste verwirklichen können, zieht das Publikum in seinen Bann und berührt versteckte Sehnsüchte. Doch wer wird am Ende siegen? Die Alten oder die Jungen? Die Utopie oder die Illusion?
Die Inszenierung des Shakespeareenthusiasten Leonard für das Globe Ensemble Berlin greift Lebenshunger, Forschergeist und Aufbruchstimmung der Renaissance auf und überträgt diese in ein Theatererlebnis für die Gegenwart. Anstatt einer inner-aristokratischen Fehde bekriegen sich hier zwei immer schon unvereinbar scheinende Lebensgrundsätze: Freiheit und Selbstbestimmung treten an gegen die hartnäckig als wertvollere Werte deklarierten Traditionen von Sicherheit, Leistung und Gehorsam.
Ergänzt um Texte aus Shakespeares Fragment „Die Fremden“ entsteht ein Schauspiel in bester Volkstheatertradition, von einem wandlungsfähigen Ensemble auf die (Freiluft-)Bühne am Globe Berlin Standort in Charlottenburg gebracht, voller Sprachreichtum, rasanten Kampfszenen und berauschender Musik.
Pressestimmen
"… und zeigt dabei, wie er (Christian Leonard) Theater versteht: volksnah, kulissenarm und fantasiereich. (…) Gleichwohl ist die Inszenierung im besten Sinne altmodisch, kein Regietheater, sondern ein der Story verpflichtetes sinnliches Spektakel. (…) Shakespeare zeigt sich also erneut hochaktuell."
Friedhelm Teicke, zitty Magazin am 18.6.2019
"Es zeigt sich eine schnörkellose Leonard-Inszenierung. Die acht Ensemble-Mitglieder stürzen sich auf fast leerer Bühne ins pralle Volkstheater, es gibt Musik auf Akustikgitarren und Harfen, pointierte Wortspiele, stark choreographierte Stock- und Schwertkampfszenen, für die sich die Schauspielschule mal gelohnt hat."
Patrick Wildermann, Der Tagesspiegel am 3.6.2019